Mit einem milden Blick beäugte das Baby die Großmutter, wie sie friedlich an ihrem Däumchen nuckelte und sich ihr kleiner, runder Bauch langsam hob und senkte. Als ihr ein tiefes, zufriedenes Grunzen entfuhr und sie leise pupste, konnte es sich nicht mehr zurückhalten und kniff in ihre dicken, roten Bäckchen, wobei die Oma sogleich aus vollem Halse zu brüllen begann.
Nervös biss sich das Baby auf die Unterlippe und wollte die schreinde Oma aus dem Bettchen heben, aber sie bäumte und verkrampfte sich nur widerwillig und strampelte wie von einer Hornisse gestochen um sich. Da viel dem Baby der Apfelstrudel ein, den es gestern erst gebacken hatte, schaufelte ein großes Stück auf einen Löffel und schob ihn der schreienden Oma in den Mund, die daraufhin sofort verstummte und zu mampfen und sabbern begann. Das Baby nützte die Gelegenheit und verfrachtete das kleine Ding im Kinderwagen. Ein wenig frische Luft würde für Ruhe sorgen und so beschloss das Baby, zum Supermarkt zu spazieren und eine Hühnerbrust zu kaufen, damit das Großmütterchen stark und gesund werden würde, dass einzige, was die Kleinen wirklich nötig hatten, war wahrlich eine gute, alte Hühnerbrühe. Also leinte es Fräulein Schnuckibert, seinen verfilzten, vom Alter verbitterten Pudel an und machte sich auf den Weg. Als das Baby die Omama in den Kindersitz eines Einkaufswagen hievte, knackte es in seinem Lendenbereich. „Himmel, Ar*** und Zwirn! Da ist man mal in Pension und möchte die Beine hochlagern, aber nein, schon wird man wieder mit Verpflichtungen zugekleistert. Die Helga vom Zumba für 60+ hat ja uch schon g’sagt, ich soll mich nicht so überlasten… Wann holen diese unverantwortungsbewussten Schlingel von Eltern endlich mal ihren Bälger ab?“, grummelte das Baby vor sich hin und schob sich mit dem Wagerl Richtung Supermarkteingang. Ein junger Mann, Sorte freundlicher Bursche von nebenan, setzte noch zu einem: „Entschuldigen sie, sie können hier nicht einfach mit dem Hund-…“, an, doch es winkte ihn nur ab und seufzte: „Du Biedermaier hast mir gar nichts zu sagen, ich kaufe hier ein seit ich denken kann, bin also sowieso eine <Sonderkundin> und jetzt halten’s mal die Pappen und machen’s Platz, Sie Frechdachs, unerhört ist das, ohne Schnuckibert geh ich nirgendswo hin, aber…“, da gab er ihm zu verstehen, dass er es nicht weiter belästigen würde. Mit leichtem Kopfschütteln wanderte das Baby durch die Regalreihen und ließ sich von Angeboten wie: „Zwölf Kilo Barsch- jetzt minus 25%“ oder „Jack Daniels- nehmen sie vier, zahlen sie drei!“ leiten, man konnte nie wissen, wann diese Chinesen mal durchdrehten, die Bomben flogen und die Lebensmittel knapp wurden, aber dann würde es zulätzt lachen. Versonnen blieb es gerade am Obstregal stehen, die Großmutter schaute mit großen Augen in die Luft und brabbelte etwas Unveständliches vor sich hin, da ließ es ein spitzes Bellen aus der Nähe bemerken, dass sich der Pudel nicht mehr dort befand, wo er sollte. Freudig hechelnd und mit einem bösartigen Funkeln in den Augen saß Fräulein Schnuckibert in der dunkelgelben Lache. Dem Baby stieg die Röte ins Gesicht, au weija, wie peinlich, wenn das jemand bemerkte, würde es bestimmt Ärger geben. Da überkam es eine Blitzidee- in Windeseile leinte es den Hund wieder an den Einkaufswagen, packte einen alten, hilflosen, etwas dement wirkenden Mann am Arm und schrie, mit vor Empörung zitternder Stimme so laut, dass es ja jeder hören konnte: „Hergott nochmal, können sie sich nicht ein bisserl z’ammen nehmen? Was ist denn das für eine Sauerei? Sagmal schämen Sie sich net, hier einfach in der Öffentlichkeit ihren Hahn zu lassen? Unerhört find‘ ich sowas! Kann hier nicht mal jemand das Personal rufen? Das is‘ ja ekelhaft!“
Eine raunende Menge sammelte sich um das Geschehen, der Alte war viel zu paff, um etwas zu erwiedern, so klappte ihm nur langsam der Mund auf und eine leises: „Äh“ kam hervor. Da drängte sich eine junge Verkäuferin durch die Masse, mit Putzlappen in der Hand, bereit, um Ordnung zu stiften. Soeben wollte sie agieren, da traf sie etwas am Kopf- eine Hühnerkeule! Das Hähnchen und die Dame lagen nun regungslos in der Lache und alle Leute wandten ihre Köpfe um, um zu sehen, woher der Schuss gekommen war. Ein Einkaufswagerl, in die vergnügt kichernde Oma saß, sich freudig mit einem klebrigen Händchen aufs Knie klatschte und in der anderen angriffslustig eine Kokosnuss balancierte.
-GGSL
Nervös biss sich das Baby auf die Unterlippe und wollte die schreinde Oma aus dem Bettchen heben, aber sie bäumte und verkrampfte sich nur widerwillig und strampelte wie von einer Hornisse gestochen um sich. Da viel dem Baby der Apfelstrudel ein, den es gestern erst gebacken hatte, schaufelte ein großes Stück auf einen Löffel und schob ihn der schreienden Oma in den Mund, die daraufhin sofort verstummte und zu mampfen und sabbern begann. Das Baby nützte die Gelegenheit und verfrachtete das kleine Ding im Kinderwagen. Ein wenig frische Luft würde für Ruhe sorgen und so beschloss das Baby, zum Supermarkt zu spazieren und eine Hühnerbrust zu kaufen, damit das Großmütterchen stark und gesund werden würde, dass einzige, was die Kleinen wirklich nötig hatten, war wahrlich eine gute, alte Hühnerbrühe. Also leinte es Fräulein Schnuckibert, seinen verfilzten, vom Alter verbitterten Pudel an und machte sich auf den Weg. Als das Baby die Omama in den Kindersitz eines Einkaufswagen hievte, knackte es in seinem Lendenbereich. „Himmel, Ar*** und Zwirn! Da ist man mal in Pension und möchte die Beine hochlagern, aber nein, schon wird man wieder mit Verpflichtungen zugekleistert. Die Helga vom Zumba für 60+ hat ja uch schon g’sagt, ich soll mich nicht so überlasten… Wann holen diese unverantwortungsbewussten Schlingel von Eltern endlich mal ihren Bälger ab?“, grummelte das Baby vor sich hin und schob sich mit dem Wagerl Richtung Supermarkteingang. Ein junger Mann, Sorte freundlicher Bursche von nebenan, setzte noch zu einem: „Entschuldigen sie, sie können hier nicht einfach mit dem Hund-…“, an, doch es winkte ihn nur ab und seufzte: „Du Biedermaier hast mir gar nichts zu sagen, ich kaufe hier ein seit ich denken kann, bin also sowieso eine <Sonderkundin> und jetzt halten’s mal die Pappen und machen’s Platz, Sie Frechdachs, unerhört ist das, ohne Schnuckibert geh ich nirgendswo hin, aber…“, da gab er ihm zu verstehen, dass er es nicht weiter belästigen würde. Mit leichtem Kopfschütteln wanderte das Baby durch die Regalreihen und ließ sich von Angeboten wie: „Zwölf Kilo Barsch- jetzt minus 25%“ oder „Jack Daniels- nehmen sie vier, zahlen sie drei!“ leiten, man konnte nie wissen, wann diese Chinesen mal durchdrehten, die Bomben flogen und die Lebensmittel knapp wurden, aber dann würde es zulätzt lachen. Versonnen blieb es gerade am Obstregal stehen, die Großmutter schaute mit großen Augen in die Luft und brabbelte etwas Unveständliches vor sich hin, da ließ es ein spitzes Bellen aus der Nähe bemerken, dass sich der Pudel nicht mehr dort befand, wo er sollte. Freudig hechelnd und mit einem bösartigen Funkeln in den Augen saß Fräulein Schnuckibert in der dunkelgelben Lache. Dem Baby stieg die Röte ins Gesicht, au weija, wie peinlich, wenn das jemand bemerkte, würde es bestimmt Ärger geben. Da überkam es eine Blitzidee- in Windeseile leinte es den Hund wieder an den Einkaufswagen, packte einen alten, hilflosen, etwas dement wirkenden Mann am Arm und schrie, mit vor Empörung zitternder Stimme so laut, dass es ja jeder hören konnte: „Hergott nochmal, können sie sich nicht ein bisserl z’ammen nehmen? Was ist denn das für eine Sauerei? Sagmal schämen Sie sich net, hier einfach in der Öffentlichkeit ihren Hahn zu lassen? Unerhört find‘ ich sowas! Kann hier nicht mal jemand das Personal rufen? Das is‘ ja ekelhaft!“
Eine raunende Menge sammelte sich um das Geschehen, der Alte war viel zu paff, um etwas zu erwiedern, so klappte ihm nur langsam der Mund auf und eine leises: „Äh“ kam hervor. Da drängte sich eine junge Verkäuferin durch die Masse, mit Putzlappen in der Hand, bereit, um Ordnung zu stiften. Soeben wollte sie agieren, da traf sie etwas am Kopf- eine Hühnerkeule! Das Hähnchen und die Dame lagen nun regungslos in der Lache und alle Leute wandten ihre Köpfe um, um zu sehen, woher der Schuss gekommen war. Ein Einkaufswagerl, in die vergnügt kichernde Oma saß, sich freudig mit einem klebrigen Händchen aufs Knie klatschte und in der anderen angriffslustig eine Kokosnuss balancierte.
-GGSL