Er zog mich aus den Tiefen der Tardis, hoch und raus aus dem rauchenden, völlig zerstörten Raumschiff. Erschöpft ließ ich mich auf den heißen, sandigen Boden nieder und hustete den Rauch aus meiner Lunge. Meine Panik ließ langsam nach, mein Atmen beruhigte sich nach einer Weile. Meine Augen suchten neugierig die Umgebung nach möglichen Feinden ab, die ja vielleicht der Grund des plötzlichen Absturz hätten sein können, während der Mann neben mir scheinbar aufgeregt hin und her schritt, verzweifelt und immer wieder seine Hände durch den dunklen, leicht hochstehenden Mob von Haaren fuhr und ständig murmelte: „Komm schon. Tu mir das nicht an. Nicht jetzt! Ach komm schon!“ Bis auf ein paar leichten Brandflecken auf seiner linken Wange, dem Dreck auf seinem dunkelblauen Anzug und dem angesengten Trenchcoat, der ihm halb herunter hing, war er unversehrt.
Im Gegensatz zu mir, denn jegliche Gelenke und Knochen schmerzten mir, und mein blondes, lockiges Haar war vom Feuer an den Spitzen kohlschwarz und brüchig. „Ehm…Doctor?“
„Ah ja, Rose! Du bist ja auch noch hier!“ Mit einem schiefen Grinsen begab er sich zu mir, nahm meine Hände in seine und zog mich mit einem Ruck hoch. „Alles okay? Fehlt dir ein Ohr? Oder ein Zeh vielleicht? Schicke Haare!“ „Schicker Mantel“, gab ich zurück und rieb meine Handgelenke. „Doctor, was passiert mit der Tardis?“ „Die regeneriert sich gerade. Könnte aber länger dauern, als mir lieb wäre!“ Frustriert trat er gegen die dunkelblaue Polizeibox. „Von meinen Berechnungen her… Dauert das um die 24 Stunden“, erklärte er, seine braunen Augen stets auf die Tardis und dem Rauch, der stätig aus dem Raumschiff stieg, gerichtet. „Wieso können wir Atmen, wo sie doch kaputt ist?“ Der Doctor drehte sich verkrampft um und verdrehte die Augen. Es war schon lange keine Gewohnheit mehr, dass ich solche Fragen stellen musste, so lange war ich schon an seiner Seite. Aber diesmal war es seltsam.
Die Tardis hatte plötzlich aufgehört zu funktionieren. Es hatte ein lautes KRACH, gefolgt von einem schmerzhaften Geräusch, das klang, als wäre etwas Spitzes gegen eine Tafel gezogen worden, gegeben. Der Doctor hatte vergeblich versucht, die Steuerung zu reparieren, doch die war explodiert und die Tardis hatte wild hin und her geschaukelt, als sie plötzlich hart aufschlug. Der Rauch hatte sich verdichtet, ich hatte versucht, zu atmen, aber es hatte mir nicht gelingen wollen, und von da an war alles schwarz gewesen. Als nächstes hatte ich eine warme, vertraute Hand gespürt, die mich sanft aus dem Raumschiff gezogen hatte, und da gelangen wir wieder an den Anfang der Geschichte.
„Die Verteidigungsschilde sind stets hochgefahren, das heißt, selbst wenn sie sich im Regenerationszustand befindet, filtert sie dennoch die Luft für uns…“ „…was uns also ermöglicht, frei zu atmen…“, beendete ich seinen Satz seufzend, während der Doctor nur nickte und sich verwirrt und ungeduldig im Kreis drehte, als ob ihm jetzt erst unsere missliche Lage aufgefallen war. „Wo sind wir?“ „Auf dem Wüstenplanet Urlic, der letzte Planet der Catorkian Galaxie, der Heimatsplanet der Huskian, ein alter Stamm ‚Außerirdischer‘“, murmelte der Doctor frustriert, ohne mich eines Blickes zu würdigen. „War das nicht unser Zielort? Wir sollten die… Prinzessin hier antreffen, eine… Nachricht überbringen, nicht?“ Blitzschnell drehte er sich zu mir um, seine ernste Miene verwandelte sich in ein breites Grinsen, seine Augen blitzen entzückt auf. „Brillant! Du bist brillant, Rose Tyler!“ Ich stemmte meine Hände in die Hüfte und betrachtete die karge Umgebung genauer. Weit und breit gab es nur weißen, staubigen Sand, der Himmel war eine Mischung aus gelblichen und orangen, verschwommen Linien, wenn man nicht genau hinsah, konnte man auch meinen, dass der Himmel mit Wasserfarben aufgemalt wurde. Zwei Sonnen standen sich genau gegenüber, die eine weiß, die andere strahlend rot. Beide strahlten irrsinnige Hitze aus. Und, und das wurde mir erst jetzt klar, ragten im Hintergrund weiße, riesige Säulen hoch. Ja, genauer betrachtet sah es aus wie ein riesiger, kristallener Palast. „Sieh! Dort, das ist der Palast der Prinzessin, schätze ich. Nächster Halt: Kristallschloss mitten in der Wüste!“, rief ich und blickte in die warmen, vor Abenteuerlust aufblitzenden, rehbraunen Augen, in die ich mich so oft schon verloren hatte, nahm seine Hand und zog ihn in Richtung Zielort. Es brauchte nicht lange, da holte er mich auch schon ein und schrie: „Allons-y!“Keuchend und triefend vor Schweiß kamen wir vor den riesigen Toren aus weißem Metall zu stehen. Von der Nähe war der Palast viel größer, als ich es mir erträumt hatte. Nur der Doctor neben mir schien nicht unbedingt beeindruckt. „Ich glaube ich war hier schon mal, ja… Aber wann? Und wieso? Gah, denk nach!“ Und ehe ich etwas einwerfen konnte, öffnete sich langsam und krachend das Tor, eine süße, zarte Stimme ertönte, so sanft, so weich, sie erinnerte glatt an Marshmallows, und rief mit solch Stärke: „So sieht man sich wieder, Doctor!“„Also brauchen Sie Hilfe?“ Der Doctor knirschte ungeduldig mit den Zähnen und ließ die Teetasse nervös zwischen seinen Fingern kreisen, und brachte, mit Not und Mühe heraus: „Ja. Zunächst würde sich UNIT, eine von Menschen des Planeten Erde kreierte Organisation, dienend zur Kommunikation und Zusammenarbeit mit Außerirdischen, freuen, wenn Sie, Prinzessin Husk VII., sich diesen Brief durchlesen und ein paar Standpunkte der künftigen Zusammenarbeit in Erwägung ziehen würden.“ Diese nahm einen Schluck ihres Kräutertees und ließ sich alle Zeit der Welt, um den Brief dann schlussendlich dem Doctor abzunehmen. „Ich werde es lesen, bestimmt. Nicht jetzt sofort, versteht man sich, aber ich glaube, werter Doctor, dass das noch bis morgen Zeit hat, nicht? Ihr beide sucht doch bestimmt auch eine Unterkunft, nachdem das was mit der Tardis passieren wird – ich meine passiert ist.“ Sie kicherte und winkte gespielt erschrocken ab: „Manchmal vertausche ich das mit den Zeiten immer noch! Ihr müsst wissen, wenn man alles sehen kann, ist es durchaus möglich, einmal falsch zu liegen, nicht?“ Die Prinzessin zwinkerte mir verstohlen zu, wischte sich eine dunkelgrüne, gelockte Strähne aus ihrem blauem Gesicht und fuhr fort: „Falls ihr einen Unterschlupf braucht, seit ihr herzlichst Willkommen, hier für eine Nacht zu verweilen, nach allem was ihr, Doctor, für diesen Planeten gemacht habt! Ich lasse für euch beide jeweils ein Gemach in dem oberen Stock einrichten.“ „Vielen Dank, Prinzessin. Wir wissen das äußerst zu schätzen.“ Dies war das erste, was ich seit unserer Ankunft im Palast gesagt hatte, und Prinzessin Husk VII. nickte wissend, dann sah sie erst vom Doctor, dann zu mir, dann verhärtete sich ihre Miene, und sie warf mir einen traurigen Blick zu. Damals war es mir nicht so stark aufgefallen, doch ich wusste ja auch noch nicht, was noch mit dem Doctor und mir passieren würde. Aber sie fing sich schnell wieder, lächelte und wies ihre Diener an, uns in unsere getrennten Schlafzimmer zu bringen.Etwas später am Abend saßen der Doctor und ich zwischen den Stangen des recht kleinen Balkons, der die einzige wirkliche Verbindung zwischen unseren Zimmern war, unsere Füße baumelten locker vom Rand. Er nahm meine kalte Hand in seine, ich legte meinen Kopf auf seine Schulter, und wir starrten in den beinahe sternenlosen Nachthimmel und betrachteten die vier weißen Monde, die quer verteilt über uns schienen. Es war so ein schöner Moment, und ich wünschte mir, er wäre nie geendet. Der traurige Blick der Prinzessin Husk, die natürlich etwas voraus geahnt hatte, war mir mittlerweile wieder entgangen, denn dieser Moment war das einzige, das jetzt wirklich zählte. Ja, ich glaubte in diesem Moment wirklich, dass es vielleicht ein Happy End für uns geben würde. Der Doctor und Rose Tyler – stets durch Zeit und Raum reisend, Leute rettend, ein unschlagbares Team, bis ans Ende der Zeit. Ja, das klang gut.
Aber wie ich mich doch geirrt hatte.
-BT
Im Gegensatz zu mir, denn jegliche Gelenke und Knochen schmerzten mir, und mein blondes, lockiges Haar war vom Feuer an den Spitzen kohlschwarz und brüchig. „Ehm…Doctor?“
„Ah ja, Rose! Du bist ja auch noch hier!“ Mit einem schiefen Grinsen begab er sich zu mir, nahm meine Hände in seine und zog mich mit einem Ruck hoch. „Alles okay? Fehlt dir ein Ohr? Oder ein Zeh vielleicht? Schicke Haare!“ „Schicker Mantel“, gab ich zurück und rieb meine Handgelenke. „Doctor, was passiert mit der Tardis?“ „Die regeneriert sich gerade. Könnte aber länger dauern, als mir lieb wäre!“ Frustriert trat er gegen die dunkelblaue Polizeibox. „Von meinen Berechnungen her… Dauert das um die 24 Stunden“, erklärte er, seine braunen Augen stets auf die Tardis und dem Rauch, der stätig aus dem Raumschiff stieg, gerichtet. „Wieso können wir Atmen, wo sie doch kaputt ist?“ Der Doctor drehte sich verkrampft um und verdrehte die Augen. Es war schon lange keine Gewohnheit mehr, dass ich solche Fragen stellen musste, so lange war ich schon an seiner Seite. Aber diesmal war es seltsam.
Die Tardis hatte plötzlich aufgehört zu funktionieren. Es hatte ein lautes KRACH, gefolgt von einem schmerzhaften Geräusch, das klang, als wäre etwas Spitzes gegen eine Tafel gezogen worden, gegeben. Der Doctor hatte vergeblich versucht, die Steuerung zu reparieren, doch die war explodiert und die Tardis hatte wild hin und her geschaukelt, als sie plötzlich hart aufschlug. Der Rauch hatte sich verdichtet, ich hatte versucht, zu atmen, aber es hatte mir nicht gelingen wollen, und von da an war alles schwarz gewesen. Als nächstes hatte ich eine warme, vertraute Hand gespürt, die mich sanft aus dem Raumschiff gezogen hatte, und da gelangen wir wieder an den Anfang der Geschichte.
„Die Verteidigungsschilde sind stets hochgefahren, das heißt, selbst wenn sie sich im Regenerationszustand befindet, filtert sie dennoch die Luft für uns…“ „…was uns also ermöglicht, frei zu atmen…“, beendete ich seinen Satz seufzend, während der Doctor nur nickte und sich verwirrt und ungeduldig im Kreis drehte, als ob ihm jetzt erst unsere missliche Lage aufgefallen war. „Wo sind wir?“ „Auf dem Wüstenplanet Urlic, der letzte Planet der Catorkian Galaxie, der Heimatsplanet der Huskian, ein alter Stamm ‚Außerirdischer‘“, murmelte der Doctor frustriert, ohne mich eines Blickes zu würdigen. „War das nicht unser Zielort? Wir sollten die… Prinzessin hier antreffen, eine… Nachricht überbringen, nicht?“ Blitzschnell drehte er sich zu mir um, seine ernste Miene verwandelte sich in ein breites Grinsen, seine Augen blitzen entzückt auf. „Brillant! Du bist brillant, Rose Tyler!“ Ich stemmte meine Hände in die Hüfte und betrachtete die karge Umgebung genauer. Weit und breit gab es nur weißen, staubigen Sand, der Himmel war eine Mischung aus gelblichen und orangen, verschwommen Linien, wenn man nicht genau hinsah, konnte man auch meinen, dass der Himmel mit Wasserfarben aufgemalt wurde. Zwei Sonnen standen sich genau gegenüber, die eine weiß, die andere strahlend rot. Beide strahlten irrsinnige Hitze aus. Und, und das wurde mir erst jetzt klar, ragten im Hintergrund weiße, riesige Säulen hoch. Ja, genauer betrachtet sah es aus wie ein riesiger, kristallener Palast. „Sieh! Dort, das ist der Palast der Prinzessin, schätze ich. Nächster Halt: Kristallschloss mitten in der Wüste!“, rief ich und blickte in die warmen, vor Abenteuerlust aufblitzenden, rehbraunen Augen, in die ich mich so oft schon verloren hatte, nahm seine Hand und zog ihn in Richtung Zielort. Es brauchte nicht lange, da holte er mich auch schon ein und schrie: „Allons-y!“Keuchend und triefend vor Schweiß kamen wir vor den riesigen Toren aus weißem Metall zu stehen. Von der Nähe war der Palast viel größer, als ich es mir erträumt hatte. Nur der Doctor neben mir schien nicht unbedingt beeindruckt. „Ich glaube ich war hier schon mal, ja… Aber wann? Und wieso? Gah, denk nach!“ Und ehe ich etwas einwerfen konnte, öffnete sich langsam und krachend das Tor, eine süße, zarte Stimme ertönte, so sanft, so weich, sie erinnerte glatt an Marshmallows, und rief mit solch Stärke: „So sieht man sich wieder, Doctor!“„Also brauchen Sie Hilfe?“ Der Doctor knirschte ungeduldig mit den Zähnen und ließ die Teetasse nervös zwischen seinen Fingern kreisen, und brachte, mit Not und Mühe heraus: „Ja. Zunächst würde sich UNIT, eine von Menschen des Planeten Erde kreierte Organisation, dienend zur Kommunikation und Zusammenarbeit mit Außerirdischen, freuen, wenn Sie, Prinzessin Husk VII., sich diesen Brief durchlesen und ein paar Standpunkte der künftigen Zusammenarbeit in Erwägung ziehen würden.“ Diese nahm einen Schluck ihres Kräutertees und ließ sich alle Zeit der Welt, um den Brief dann schlussendlich dem Doctor abzunehmen. „Ich werde es lesen, bestimmt. Nicht jetzt sofort, versteht man sich, aber ich glaube, werter Doctor, dass das noch bis morgen Zeit hat, nicht? Ihr beide sucht doch bestimmt auch eine Unterkunft, nachdem das was mit der Tardis passieren wird – ich meine passiert ist.“ Sie kicherte und winkte gespielt erschrocken ab: „Manchmal vertausche ich das mit den Zeiten immer noch! Ihr müsst wissen, wenn man alles sehen kann, ist es durchaus möglich, einmal falsch zu liegen, nicht?“ Die Prinzessin zwinkerte mir verstohlen zu, wischte sich eine dunkelgrüne, gelockte Strähne aus ihrem blauem Gesicht und fuhr fort: „Falls ihr einen Unterschlupf braucht, seit ihr herzlichst Willkommen, hier für eine Nacht zu verweilen, nach allem was ihr, Doctor, für diesen Planeten gemacht habt! Ich lasse für euch beide jeweils ein Gemach in dem oberen Stock einrichten.“ „Vielen Dank, Prinzessin. Wir wissen das äußerst zu schätzen.“ Dies war das erste, was ich seit unserer Ankunft im Palast gesagt hatte, und Prinzessin Husk VII. nickte wissend, dann sah sie erst vom Doctor, dann zu mir, dann verhärtete sich ihre Miene, und sie warf mir einen traurigen Blick zu. Damals war es mir nicht so stark aufgefallen, doch ich wusste ja auch noch nicht, was noch mit dem Doctor und mir passieren würde. Aber sie fing sich schnell wieder, lächelte und wies ihre Diener an, uns in unsere getrennten Schlafzimmer zu bringen.Etwas später am Abend saßen der Doctor und ich zwischen den Stangen des recht kleinen Balkons, der die einzige wirkliche Verbindung zwischen unseren Zimmern war, unsere Füße baumelten locker vom Rand. Er nahm meine kalte Hand in seine, ich legte meinen Kopf auf seine Schulter, und wir starrten in den beinahe sternenlosen Nachthimmel und betrachteten die vier weißen Monde, die quer verteilt über uns schienen. Es war so ein schöner Moment, und ich wünschte mir, er wäre nie geendet. Der traurige Blick der Prinzessin Husk, die natürlich etwas voraus geahnt hatte, war mir mittlerweile wieder entgangen, denn dieser Moment war das einzige, das jetzt wirklich zählte. Ja, ich glaubte in diesem Moment wirklich, dass es vielleicht ein Happy End für uns geben würde. Der Doctor und Rose Tyler – stets durch Zeit und Raum reisend, Leute rettend, ein unschlagbares Team, bis ans Ende der Zeit. Ja, das klang gut.
Aber wie ich mich doch geirrt hatte.
-BT